Urlaub in der Natur wird immer beliebter. Wandern und Co. gehören längst nicht mehr zu jenen Aktivitäten, die junge Menschen der älteren Genration überlassen. Ganz im Gegenteil: Auf Europas Wanderwegen finden sich immer mehr Studenten, junge Familien und Schulabsolventen, die sich Abstand vom digitalen Trubel wünschen. Der Jakobsweg als Destination gilt dabei als besonders beliebt. Ihn können Reisende auch in Österreich erleben.
Wandern auf dem Jakobsweg: Nicht nur in Spanien möglich
Wer über den Jakobsweg spricht, meint meist jenen Weg, der in Spanien bis nach Santiago de Compostela führt. In der Tat ist dieser der wohl beliebteste unter Pilgern, es gibt allerdings ein sehr viel größeres Jakobswegenetz, das auch in anderen Ländern zum Wandern einlädt. Hierzu gehört auch der Österreichische Jakobsweg, der insgesamt zwischen 750 und 800 Kilometern lang ist und etwa seit der Jahrtausendwende in seiner jetzigen Form existiert.
Die Abschnitte des Jakobsweges in Österreich führen praktisch durch das ganze Land. Reisende wollen jedoch in aller Regel nicht den gesamten Weg gehen, sondern sich lediglich einen Abschnitt ausdeuten, der besonders attraktiv erscheint. Welche Abschnitte es genau gibt und wie die Strecken aussehen, erklärt jakobswege-a.eu.
Beispiel gefällig? Im österreichischen Weinviertel ist der Abschnitt des Jakobsweges rund 153 Kilometer lang. Der Startpunkt liegt in Drasenhofen, das Ziel in Krems an der Donau. Der Weg in dieser Region wurde erst 2010 eröffnet, ist gut ausgeschildert und bei Pilgern aus aller Welt beliebt. Die Route führt durch die Weinstadt Poysdorf, über den hohen Buschberg und an Weinbergen vorbei. Für die gesamte Route empfehlen die Verantwortlichen, etwa sechs Tage einzuplanen.
Wie überall ist es natürlich möglich, eine Reise auf dem Jakobsweg auch in Österreich geruhsamer anzugehen und ganz individuell zu planen. Eine schöne Idee ist es daher auch, entlang der Route eine Unterkunft zu beziehen und dann ausgehend vom Ferienhaus Österreich auf dem Jakobsweg zu durchwandern. Das bringt auch große Freiheiten, in welchen Etappen und welche Richtung der Wanderweg angegangen wird.
Das muss ins Gepäck
Eine besondere Herausforderung beim Wandern auf dem Jakobsweg und allen anderen Fernwanderwegen ist der Umgang mit dem Gepäck. Schließlich ist in aller Regel kein Auto dabei, sodass Kleidung, Hygieneutensilien und Co. auf dem Rücken transportiert werden müssen. Wer bereits viel Zeit in der Natur verbringt und beispielsweise auf Kletterreisen oder Radreisen Erfahrung gesammelt hat, weiß um die Wichtigkeit sinnvoller Planung der Last auf dem Rücken.
Nicht fehlen dürfen beim Wandern auf dem Jakobsweg in Österreich
- wetterfeste Kleidung für nahezu jede Witterung
- festes Schuhwerk
- eine rundum ausgestattete Reiseapotheke
- eine geladene Powerbank für Smartphone & Co.
- Sonnen- und Insektenschutz
- leichter Proviant
- eine Wanderkarte
- und alle wichtigen Reisedokumente.
Outdoorspaß: Equipment ist oft auf die Bedürfnisse von Wanderern zugeschnitten und entsprechend leicht.
Was das Proviant betrifft, so eignen sich Früchte, Energieriegel und andere vergleichsweise leichte Dinge am besten. Bei Zwischenstopps in Ferienwohnungen, -häusern oder Pensionen bleibt genügend Zeit, etwas Gekochtes zu genießen.
Planung muss sein: 4 wichtige Fragen vor dem Start
Ist die Entscheidung für eine Reise auf den Jakobsweg in Österreich erst einmal gefallen, sollten einige Aspekte im Vorhinein bedacht werden. Oftmals nämlich wirkt die Tour auf dem Papier vollkommen durchgeplant, in Wirklichkeit aber ergeben sich stets Unwegsamkeiten oder Überraschungen. Diese vier Fragen können bei der Planung helfen:
- Was passiert bei Abweichungen vom Zeitplan?
Ein regnerischer Tag, heftige Unwetter oder schlimme Blasen am Fuß. Es gibt genügend Gründe, die Weiterreise auf dem Wanderweg um einen Tag zu verlängern und zu pausieren. Für solche Fälle sollten sich Reisende am besten vorab informieren, ob Vermieter der Unterkünfte spontane Verlängerungen ermöglichen und wo es im Zweifelsfall eine nahegelegene Ersatzunterkunft gibt.
- Gibt es Abschnitte, die gefährlich sein können?
Gerade bei Wanderungen in gebirgigen Abschnitten kann es sein, dass Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu notwendig sind. Wanderer, die sonst eher flache Strecken bevorzugen, könnten dann schnell an ihre Grenzen gelangen. Daher ist es unverzichtbar, die gesamte Strecke während der Planung auf mögliche Gefahrenpunkte und besonders herausfordernde Abschnitte zu prüfen. Gegebenenfalls kann dann umgeplant und neu entschieden werden.
- Wo findet sich schnelle medizinische Hilfe?
Niemand ist gefeit vor Unfällen oder plötzlichen medizinischen Notfällen. Daher sollte ein funktionstüchtiges Smartphone auch auf der Wanderreise stets dabei sein. Für Wanderer bietet sich die SOS-EU-Alp-App an, die der Alpenverein auf seiner Website vorstellt. Mit dieser App kann unkompliziert Hilfe gerufen werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, alle wichtigen Notrufnummern abzuspeichern, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können.
- Was ist mit dem Gepäck?
Wie bereits erwähnt sollte das Gepäck auf einer Wanderreise möglichst leicht sein. Wer diese Grundregel aus persönlichen Gründen jedoch nicht einhalten kann und auf zusätzliche (schwere) Dinge angewiesen ist, sollte sich vor der Reise über mögliche Transferlösungen informieren.
Wer einen Transportservice nutzt, hat einen leichteren Rucksack.
In vielen Regionen gibt es Dienstleister, die sich um den Transport von Rucksäcken, Zelte, Reisebetten und Co. zur nächsten Unterkunft kümmern. Ein Rucksack mit den wichtigsten Dingen für unterwegs darf aber natürlich trotzdem nicht fehlen.