Thailand ist ein tropisches Paradies. Seit den Siebzigern zieht es junge sowie alte Leute in dieses südostasiatische Land. Thailand hat sich vom Drittwelt-Land zu einer modernen Industriegesellschaft entwickelt und bietet europäischen Standard bei relativ günstigen Lebenshaltungskosten. Wen verwundert es dann, dass immer mehr Menschen eine Arbeit in dem Land des Lächelns suchen?
Arbeitsmarkttrends in Thailand
Das tropische Land hat einen schwer zugänglichen Arbeitsmarkt. Es ist nicht leicht, in dem Land eine Arbeit zu finden, wenn man nicht schon vor der Reise bereits etwas gefunden hat. Wenn du aber jung und aktiv bist, dann gibt es durchaus Einiges zu tun. Gute Englischkenntnisse sind bei den Thai äußerst begehrt. Vor allem in Bangkok suchen private Englischschulen nach Lehrkräften. Auch Deutsche mit sehr guten Englischkenntnissen und Zertifikaten können sich bewerben. In den Urlaubsgebieten des Landes, wie Ko Samui, Phuket oder Pattaya, gibt es immer wieder Bedarf an Tauch- und Surflehrer*innen und Animateur*innen.
Hilfsjobs sind aber meist nur für Thai zugänglich. Wenn du über eine höhere Qualifizierung verfügst, ein Handwerk beherrschst oder im Management tätig bist, dann gibt es durchaus einige Jobs. Thailand bietet allerdings allen, die als Existenzgründer*in ins Land kommen, d.h. eine Firma gründen und dadurch entweder investieren oder Arbeitsplätze schaffen, eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung. Um erfolgreich in Thailand zu sein, sind gute Thai-Kenntnisse aber unabdingbar.
Folgende Bereiche versprechen Erfolg in Thailand:
- Banken, Finanzsektor
- Erziehung, Wissenschaft
- IT-Branche
- Tourismuswesen
- Management (mittleres und höheres)
- Medizin
- Verwaltung in ausländischen Unternehmen
Um in Thailand erfolgreich zu sein, musst du allerdings Einiges mitbringen. Du solltest nicht nur die Sprache beherrschen, sondern auch besondere Qualifikationen haben. Wenn du handwerklich begabt bist, wäre eventuell eine Existenzgründung für dich angebracht. Der thailändische Arbeitsmarkt ist streng geregelt. Ausländer*innen dürfen per Gesetz nicht alle Jobs annehmen.
Jobsuche in Thailand
Zeitungen bieten in Thailand nur wenige Angebote für Ausländer*innen. Überregionale englischsprachige Magazine haben zwar Anzeigenseiten, aber meist handelt es sich um sehr hochwertige Jobs. Am besten suchst du bereits vorher in Deutschland nach einem Job in Thailand. Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Auch die Arbeitsagenturen haben Ansprechpartner*innen für Auswandernde. Einschlägige Jobseiten gibt es auch, die allerdings meist nur kurzfristige Jobs als Englischlehrkraft oder im Tourismusbereich bieten. Die IHK bietet neben Seminaren auch Informationen über Auswanderung an. Sie haben darüber hinaus auch Büros in Thailand, an die du dich wenden kannst.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass in Thailand Jobs häufig per Beziehungen gefunden werden. Vitamin B ist zwar auch in anderen Ländern wichtig, aber in Thailand funktioniert es fast nur mit Empfehlung. Nach der Ankunft solltest du also am besten so schnell wie möglich die richtigen Freunde finden. Knüpfe Kontakte und sei präsent. Expats treffen sich regelmäßig. Auch hier werden neue Jobangebote häufig diskutiert.
Das Internet ist die beste Möglichkeit, Informationen und natürlich auch Jobs zu finden. Auf den folgenden Seiten findest du Jobbörsen mit aktuellen Angeboten:
Richtig bewerben in Thailand
Bewerbungen schreibst du genauso wie in Deutschland. Zu der Bewerbung gehört ein Anschreiben sowie der tabellarische, chronologische Lebenslauf – alles auf Englisch. Im Anschreiben legst du dar, warum du für die entsprechende Stelle geeignet bist. Achte darauf, dass Thailand eine sehr hierarchische Gesellschaft ist. Vor allem während eines Vorstellungsgesprächs musst du penibel auf dein Benehmen achten. Als Ausländer*in wird man dir den einen oder anderen Fehler verzeihen. Aber bereite dich nicht nur fachlich auf das Gespräch vor, sondern versuche dich auch in die Regeln der thailändischen Höflichkeit einzulesen.
Einreise
Die Einreise ist für EU-Bürger*innen problemlos möglich. An den Flughäfen wird ein 30-Tage-Visum in den Pass gestempelt. Wenn du allerdings auf dem Landweg einreist, sind es nur 15 Tage. Die Visa können problemlos verlängert werden. Wer lange in Thailand bleiben will, aber keine Residence Card bekommen kann, muss mindestens alle drei Monate ausreisen, z. B. nach Laos oder Kambodscha, um sich wieder ein neues Visum machen zu lassen. Wenn du von vorneherein planst, länger in Thailand zu bleiben, musst du das Visum bei der Thailändischen Botschaft oder einem der Konsulate beantragen.
Kriterien für die Einreise:
- Gültiger Reisepass mit mindestens einer freien Seite
- Antragsformular
- Letter of Invitation (erhältst du vom Unternehmen)
- Reisedokumente (Buchung, Tickets)
- Für die Einreise per Flughafen/Landgrenze (Visa-On-Arrival) benötigst du keine Dokumente (außer dem Pass)
Thailändische Einwanderungspolitik
Die Einwanderungspolitik des Königreichs Thailand hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Kriterien für Ausländer*innen, die dauerhaft in Thailand leben und arbeiten wollen, wurden drastisch verschärft. Grund dafür waren arbeitslose Ausländer*innen, die vor allem in den südlichen Küstenstädten vermehrt zum Problem geworden sind. Ausländer*innen benötigen zum Arbeiten neben einem gültigen Visum bzw. Aufenthaltsgenehmigung auch eine Arbeitsgenehmigung. Diese kann nur das Unternehmen beschaffen. Wer langfristig in Thailand bleiben will, aber keine Arbeit hat (Rentner*innen, Freiberufler*innen, Lebenskünstler*innen), muss ein monatliches Einkommen nachweisen, von dem er*sie in Thailand leben kann.
Kriterien für einen längeren Aufenthalt:
- einwandfreier Leumund
- medizinischer Check
- Tropentauglichkeit (kann mit dem medizinischem Check geleistet werden)
- gültiger Reisepass mit Visum
- Arbeitsgenehmigung
- mindestens 60.000 Baht Monatsgehalt
Wer diese Kriterien erfüllt, erhält ein Ein-Jahres-Visum. Eine Permanent Residence Card ist nur in wenigen Fällen, z. B. bei sehr erfolgreicher Geschäftsgründung überhaupt möglich.