Die Welt wird immer globaler. Die Verknüpfungspunkte steigen und der Zugang zu vielen neuen Optionen eröffnet sich. Für die persönliche Entwicklung und Karriere ist es immer wichtiger, deshalb auch international Erfahrungen zu machen. Kurz- und langfristiges Arbeiten im Ausland gibt dir einen großen Wettbewerbsvorteil. Hier erklären wir, wie man einen Auslandsjob bekommt und was man bedenken muss.
Wie finde ich einen Job im Ausland?
Das Finden eines Jobs im Ausland unterscheidet sich eigentlich nicht groß von der normalen Arbeitssuche. Hier gibt es Online-Jobbörsen, die eine Vielzahl an Optionen zusammenfassen. Auch bei uns findest du dazu eine Auswahl: Arbeiten im Ausland. Interessierte können sich auch an das Arbeitsamt richten. Die Bundesagentur hat dafür extra eine Zentrale für Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) eingerichtet.
Das hängt unter anderem damit zusammen, dass deutsche Fachkräfte im Ausland auch nach Abschaffung des Diplom-Studiengangs noch immer sehr beliebt sind. Wir gelten als fleißig und genau. Vor allem in den Feldern IT, Gesundheit, Finanzen und Unternehmungsberatung suchen ausländische Firmen gezielt auf dem deutschen Markt.
Wer bereits ein Arbeitsfeld oder eine spezifische Firma im Kopf hat, kann sich auf deren Webseiten informieren und selbst herausfinden, welche Ausschreibungen es dort gibt. Wer sich unsicher ist, ob man als Ausländer für eine Stelle infrage kommt, kann in den Kontakt treten. Das zeigt Interesse und kommt gut an.
Wie bewirbt man sich für Arbeit im Ausland?
Für eine Bewerbung ins Ausland muss man sich zuerst kurz darüber informieren, wie die üblichen Bewerbungen dort aussehen. In den meisten Fällen werden im internationalen Bereich Bewerbungen mit einem CV (lat.: curriculum vitae = Lebenslauf) verlangt. Dieser unterscheidet sich etwas von unseren üblichen Lebensläufen. Für das Zusammenstellen kannst du Services wie www.cvmaker.de nutzen, die sichergehen, dass deine Bewerbungsunterlagen auch den richtigen Standards folgen.
Wichtig ist, das richtige Vokabular zu benutzen. Englische Berufsbezeichnungen können mitunter verwirrend sein. Die IHK hat deshalb eine Liste, der gängigsten Berufe und ihrer englischsprachigen Gegenstücke.
Was muss man beachten beim Arbeiten im Ausland
Stellen wie die ZAV beraten gerne und haben das spezifische Fachwissen zu einzelnen Ländern und deren Gesetzeslage. Um wirklich rundum abgesichert zu sein, ist es deshalb sinnvoll, sich ausgiebig bei Experten zu informieren. Auch online finden sich viele Ressourcen, die gezielt auf dein Wunschland zugeschnitten sind.
Erfrage bei den Vertragsverhandlungen auch, ob es etwas wie ein Relocation Package gibt. Dabei werden Gelder oder andere Unterstützungen für den Umzug angeboten, die es für dich leichter machen sollen, den Ort zu wechseln. Das ist gerade bei Firmen, die nach deutschen Talenten suchen und Deutschen, die ein viel gesuchtes Fachgebiet haben, üblich.
Auch das Gehalt sollte durchdacht sein. Gehaltssummen schwanken stark zwischen einzelnen Ländern. Aber ein höheres Gehalt ist nicht unbedingt gleich besser, da man auch die dortigen Steuern und Lebenskosten miteinbeziehen muss. In der Schweiz verdient man in der Regel mehr, aber man muss auch mehr für Essen und Ähnliches ausgeben.
Informiere dich darüber, ob und wie du dich steuerlich anmelden musst. In Ländern innerhalb der EU ist das einfacher als bei den Nichtmitgliedsstaaten. Da kann viel Papierkram anfallen, aber es ist wichtig, damit du nicht ungewollt doppelt Steuern zahlst.
Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung
Ohne Visum geht gar nichts. Bei vielen Ländern ist es so, dass dein dortiger Arbeitgeber beweisen muss, dass er einen guten Grund hat, gerade dich und keinen Inländer einzustellen. Der meistgenannte Grund ist hier das Fachwissen der Deutschen und der Fachkräftemangel auf Seite des Ziellandes.
Bei Ländern innerhalb der EU hat man hier wieder bessere Chancen, da man sich als EU-Mitglied ohnehin uneingeschränkt in den Mitgliedsländern aufhalten darf. Erst ab 6 Monaten Arbeitslosigkeit kann deine Aufenthaltsgenehmigung geprüft werden.
In den USA ist das Visum zu erhalten fast chancenlos, wenn man nicht bereits einen amerikanischen Arbeitgeber hat. Selbst dann ist es oft eine Sache von mehreren Monaten, bis die bürokratischen Wege abgeschlossen sind und man die Genehmigungen erhält.
Richte dich auf jeden Fall an deinen Arbeitgeber, der die dortigen Gesetze kennt, oder das deutsche Konsulat vor Ort, um dich wirklich abzusichern. So oder so wirst du mit deiner jetzigen und zukünftigen Regierung Kontakt aufnehmen müssen bezüglich der Einwohnermeldung und ähnlichem.
Welche Versicherungen braucht man?
In Deutschland sind wir solidarisch pflichtversichert. Die Agentur für Arbeit oder der Arbeitgeber übernehmen unsere Sozialversicherungen, wie die Kranken- und Rentenversicherung. Wichtige Zusatzversicherungen für einen Auslandsaufenthalt sind Haftpflicht-, Unfalls- und Auslandskrankenversicherung.
Die EU-Länder sind bemüht den Austausch von Arbeitskräften einfach zu gestalten. Deshalb gilt grundsätzlich der Ansatz, dass ein Deutscher im Ausland seinen heimischen Versicherungsschutz behalten soll. Zumindest insofern, dass die sozialen Rechte, die in Deutschland gelten, nicht verletzt werden.
Bei einem befristeten Auslandsaufenthalt ist das auch kein Problem. Da kannst du deine deutsche Versicherung einfach behalten. Bei langfristigen Arbeitsverhältnissen im Ausland kann es vorkommen, dass ein teurerer Tarif oder ein Wechsel zu einer inländischen Versicherung stattfinden muss. Um sicherzugehen, musst du mit einem Experten für dein Wunschland Kontakt aufnehmen, damit dein Versicherungsschutz bestehen bleibt.