Au Pair Aufenthalte

Ein Au Pair-Programm bietet jungen Menschen die Möglichkeit eines längeren, günstigen und wertvollen Aufenthaltes im Ausland. Das Wort „Au Pair“ kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „auf Gegenseitigkeit“. Unter diesem Motto steht die Beziehung zwischen Au Pair und Gastgeber.

Durch den intensiven Umgang mit der Fremdsprache verbessern sich die Sprachkenntnisse erheblich. Die Integration in eine Gastfamilie fördert zudem Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit, die insbesondere im Berufsleben immer wichtiger werden.

Es besteht die Möglichkeit, für die Organisation eines Au Pair-Aufenthaltes den Service einer Au Pair-Agentur in Anspruch zu nehmen. Diese sorgt für die notwendige Koordination, sucht eine geeignete, geprüfte Gastfamilie und steht als permanenter Ansprechpartner zu Seite.

Im Rahmen eines Au-Pair Programms wird jungen Leuten zwischen 18 und 30 Jahren für sechs bis zwölf Monate die Möglichkeit geboten, in einer Gastfamilie Kultur und Sprache eines anderen Landes kennen zu lernen. Im Gegenzug helfen die Au Pairs den Gasteltern bei den alltäglichen Arbeiten im Haushalt und kümmern sich um die Kinderbetreuung. Kost und Logis werden selbstverständlich von der Familie gestellt. Zusätzlich erhält das Au Pair ein Taschengeld. Den Au Pairs bleibt genügend Zeit für Ausflüge in die Umgebung und andere Freizeitaktivitäten.


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Der Start in einen Au Pair-Aufenthalt ist stets mit Neugier, Freude und großen Erwartungen, natürlich ...

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FAQ zu Au Pair Aufenthalten

Welche Gründe gibt es für einen Au Pair Aufenthalt im Ausland?

Eine Studie von Dr. Walter ergab, dass deutsche Au Pair-Agenturen seit 2015 einen exponentiellen Anstieg der Vermittlungszahlen beobachten. Eine Zeitlang als Au Pair im Ausland zu leben ist also für viele junge Leute noch immer ein Traum, der heutzutage auf recht unkomplizierte Weise realisiert werden kann.

Vielleicht kennst auch du ein ehemaliges Au Pair, das dir mit Begeisterung von seiner Zeit im Ausland berichten konnte: von seiner Gastfamilie und den Gastkindern, dem fremden Land und der anderen Kultur sowie den zahllosen kleinen und großen Begegnungen, die ein ganz neues Bild von dem Land und seinen Menschen entstehen ließen.

Falls auch du den Wunsch hegst, eine längere Zeit im Ausland zu verbringen und gerne mit Kindern zusammenarbeitest, könnte ein Au Pair Aufenthalt für dich die passende Option sein! Als Au Pair lernst du das landestypische Alltags- und Familienleben auf eine sehr persönliche und authentische Weise kennen: Du wirst schließlich in deiner Gastfamilie zu einem Familienmitglied auf Zeit. Gleichzeitig kannst du ohne größere finanzielle Investitionen in dem fremden Land leben. Deine Gasteltern stellen Kost und Logis, zudem verdienst du dir ein regelmäßiges Taschengeld. In manchen Ländern, wie den USA, sind deine Gasteltern sogar verpflichtet, für dich Weiterbildungskosten in einer bestimmten Höhe zu übernehmen.

Viele junge Leute liebäugeln aus einem weiteren Grund mit einem Au Pair Aufenthalt: durch das tägliche Training innerhalb der Gastfamilie und im weiteren Alltag können die Fremdsprachkenntnisse in einem hohen Maße verbessert werden. Doch nicht nur die Kommunikation innerhalb der Familie spielt dabei eine große Rolle, sondern normalerweise kommt ein begleitender Sprachkurs hinzu. Prinzipiell sind gute Fremdsprachenkenntnisse heutzutage in fast jedem Berufsbereich wichtig. Wer z.B. fürs Studium oder die Ausbildung in einer bestimmten Sprache fit(ter) werden will, kann als Au Pair ein perfektes Intensivtraining absolvieren.

Der selbstbestimmte Schritt ins Ausland, ist ein bedeutsamer in Richtung Selbstständigkeit. Viele Au Pairs stehen zum ersten Mal fernab des gewohnten familiären und schulischen Umfelds auf eigenen Beinen. Ehemalige Au Pairs berichten fast immer davon, dass der Aufenthalt sie viel selbstbewusster gemacht habe. Mögliche Hemmungen, auf fremde Menschen zuzugehen und in einer anderen Sprache zu kommunizieren, konnten sie allmählich ablegen. Außerdem schlossen viele Au Pairs neue Freundschaften mit den Einheimischen und anderen Au Pairs. Dank der sozialen Medien sind diese Kontakte auch nach der Rückkehr auf unkomplizierte Weise zu pflegen.

Mit einem Au Pair Aufenthalt werden zwar in den seltensten Fällen direkte Berufserfahrungen gesammelt – außer du planst eine pädagogische Karriere – dennoch ist ein solcher Auslandsaufenthalt ein großer Pluspunkt in deinem Lebenslauf. Durch ihn sammelst du wertvolle Zusatzqualifikationen wie sprachliche und soziale Kompetenz und interkulturelles Know-how. Zudem beweist du Flexibilität, Aufgeschlossenheit, Verantwortungsgefühl und Durchsetzungsvermögen. All diese Qualifikationen sind von Personalchefs weltweit und in allen Branchen gerne gesehen.

Nicht zu vergessen, bietet dir ein Au Pair Aufenthalt die optimale Gelegenheit zu einer ausgedehnten Auszeit. Nach einer stressigen Lebensphase, wie etwa dem Abitur oder einem Studienabschluss ist das ganz besonders sinnvoll. Als Au Pair kannst du deine heimatlichen Sorgen und den Alltag einmal komplett hinter dir lassen und ganz neue Erfahrungen sammeln. Ein Au Pair Aufenthalt steht fast immer für einen neuen und selbstbestimmteren Lebensabschnitt.

Welche Voraussetzungen gibt es für einen Au Pair Aufenthalt im Ausland?

Die meisten Au Pairs stehen zwischen zwei Lebensphasen: zum Beispiel zwischen dem Abitur und Studium bzw. einer Ausbildung oder zwischen dem Studien- /Ausbildungsende und dem ersten Job. Als Au Pair kannst du außerdem Wartezeiten überbrücken. Durch die Auslandserfahrung ist die Zeit ideal genutzt. Falls du dich jedoch für eine der kurzzeitigen Variante im Au Pair Wesen entscheidest, z.B. Sommer Au Pair, dann kannst du auch während deiner Schul- oder Semesterferien in Ausland gehen.

Im Detail unterscheiden sich die konkreten Voraussetzungen für Au Pairs je nach Land und Agentur, einige Anforderungen sind jedoch international gleich:

– Du bist zwischen 18 und 30 Jahren alt (die Mindest- und Obergrenzen unterscheiden sich je nach Land, in den USA gilt z.B. als Maximalalter 26 Jahre).
– Du magst Kinder aller Altersstufen und hast bereits Erfahrungen in Kinderbetreuung (je nach Gastland gilt eine bestimmte Mindeststundenzahl). Viele Agenturen wünschen sich, dass du Erfahrungen mit Babysitten von unter Zweijährigen hast.
– Du trägst gerne Verantwortung und kannst dich durchsetzen. Und in stressigen Situationen kannst du einen kühlen Kopf bewahren.
– Du hast gute Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache.
– Du hast einen Schulabschluss, zumeist sollte das mindestens ein Real- oder Fachhochschulabschluss sein.
– Du erfreust dich einer guten Gesundheit.
– Du hast kein Problem mit kleineren Hausarbeiten.
– In zahlreichen Ländern werden Nichtraucher bevorzugt.
– Viele Familien bevorzugen nach wie vor weibliche Au Pairs.
– Du hast einen Reisepass und/oder Personalausweis, der mindestens noch sechs Monate über das Datum der geplanten Heimkehr hinaus gültig ist.
– Du bist vorstrafenfrei (nachzuweisen durch ein polizeiliches Führungszeugnis).
– Du besitzt einen Führerschein (in manchen Ländern musst du einen internationalen Führerschein beantragen).
– Du hast ausreichende finanzielle Mittel für den Hin- und Rückflug.
– Du hast eine passende Auslandskrankenversicherung und Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Falls du eine längere Abwesenheit einplanst, solltest du dich darum kümmern, in dieser Zeit laufende Kosten zu reduzieren:
– Zwischenmiete organisieren bzw. andernfalls Strom, Wasser und Fernwärme kündigen.
– Auto abmelden oder verkaufen, Abos und Verträge kündigen oder aussetzen (z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Fitnessstudio, Handy), von der GEZ abmelden u.ä.
– Post organisieren: entweder einen Nachsendeauftrag beantragen oder eine Person deines Vertrauens mit der Sichtung deiner Post und der Nachsendung wichtiger Briefe betrauen.

Welche Sonderformen von Au Pair Aufenthalten gibt es?

Bevor du in dein Sabbatical starten kannst, sind einige Vorbereitungen zu treffen. Zum einen betreffen sie die Regelung deiner Abwesenheit, zum anderen die Organisation deiner Reisen und deines Auslandsaufenthaltes. Im Folgenden haben wir einige Punkte aufgeführt, die zu deiner Vorbereitung gehören sollten.

Neben der regulären Form als Au Pair (mit etwa 25 bis 45 Wochenstunden und der eindeutigen Beschränkung auf die Kinderbetreuung) haben sich mit der Zeit einige Sonderformen gebildet. Sie beziehen sich auf die Intensität der Kinderbetreuung, auf den Umfang des begleitenden Sprachkurses, mögliche berufliche Vorqualifikationen und das Teilnehmeralter.

Demi Pair
Als Demi Pair, quasi „halbes“ Au Pair, kannst du dich insbesondere der Verbesserung deiner sprachlichen Qualifikationen widmen. Ein Demi Pair ist eine Kombination aus einem Au Pair Aufenthalt von circa 20-25 Wochenstunden und einem halbtägig stattfindenden Sprachkurs mit circa 20 Wochenstunden. Er kann z.B. zu einem der standardisierten Sprachtests wie TOEFL oder IELTS führen. Insbesondere in Australien, Neuseeland und Kanada ist diese Form des Au Pair beliebt.

Sommer Au Pair
Als Sommer Au Pair kannst du für circa drei Monate bei deiner Gastfamilie bleiben. Diese Variante eignet sich ideal für die Sommer- bzw. Semesterferien und für all diejenigen, denen ein längerer Aufenthalt aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist bzw. nicht zusagt. Als Sommer Au Pair könntest du die Familie z.B. auch in ihren Sommerurlaub begleiten.

In manchen Ländern, wie den USA oder Kanada, nehmen Summercamps eine wichtige Rolle im Leben der Kinder und Jugendlichen ein. Traditionell verbringen sie hier die Sommermonate. Während dieser Zeit werden sie von internationalen Betreuern umsorgt und mit Sport-, Musik- oder Kunstprogrammen u.ä. beschäftigt. Prinzipiell kannst du in einem Camp ebenfalls als Au Pair beschäftigt werden, allerdings fehlt dann die ansonsten typische Eingliederung in eine Gastfamilie und den

Familienalltag
Au Pair Plus, Au Pair Professional oder Elite Au Pair Als Au Pair Plus, Au Pair Professional oder Elite Au Pair bringst du als Au Pair weitreichendere Qualifikation mit. Daher erwartet dich normalerweise ein verhältnismäßig höheres Taschengeld sowie zum Abschluss ein Bonus. Teilnehmen kannst du, wenn du nachweislich berufliche Erfahrung im Erziehungs- oder Pflegewesen hast, z.B. als Kinderkrankenschwester/-pfleger, Kindergärtner/in, Kinderpsychologe/in, Sozialpädagoge/in oder Erzieher/in. Im Normalfall bedeutet das, dass eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder Berufstätigkeit hinter dir liegt.

Im Gegensatz zu anderen Au Pairs gehört zu deinem Aufgabenbereich auch die Erledigung größerer Haushaltsarbeiten. In Kanada existiert das sogenannte Live-in Caregiver-Programm, mit dem du mindestens ein Jahr im Land bleiben darfst. Nach einer 24-monatigen Anstellung als Caregiver bzw. nach 3.900 Arbeitsstunden, kannst du sogar ein Antrag auf eine Daueraufenthaltsgenehmigung stellen.

Au Pair 50 Plus
Du denkst, als Au Pair musst du unter 30 Jahre alt sein? Das ist nicht zwingend so. Denn ab einem Alter von etwa 50 Jahren kannst du dich auf sogenannte Granny Au Pair Programme bewerben. D.h. du wirst zu einer „Oma auf Zeit“ in deiner Gastfamilie. Bislang beschränken sich diese Angebote – wie ihr Name verrät – fast ausschließlich auf weibliche Teilnehmerinnen. Auch im fortgeschrittenen Alter lernt man nicht aus, und es ist immer lohnenswert, die Fremdsprachkenntnisse aufzufrischen und kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Im Gegenzug ist es für die Gastkinder und ihre Eltern eine besondere Erfahrung, eine ausländische „Oma“ zu haben, die einen besonderen Erfahrungsschatz mitbringt.

Wie sieht ein typische Tag eines Au Pairs aus?

Morgens
Du frühstückst zusammen mit den Gasteltern, die im Anschluss zur Arbeit fahren.
Danach weckst du die Kinder und bereitest ihnen ein Frühstück zu.
Du wäschst die Kinder, kleidest sie ein und bringst sie zum Kindergarten oder zur Schule.
Während die Kinder im Kindergarten oder in der Schule sind, hast du entweder Freizeit oder du kannst einkaufen, das Kinderzimmer aufräumen o.ä.

Mittags bis Nachmittags
Du holst die Kinder ab und bereitest ihnen eine Mahlzeit zu.
Im Anschluss beaufsichtigst du sie, spielst mit ihnen oder hilfst ihnen bei den Hausaufgaben.
Du fährst die Kinder zu ihren Freizeitaktivitäten, wie Sport oder Musik, und holst sie im Anschluss wieder ab. Dazwischen kannst du z.B. shoppen gehen.

Abends
Die Gasteltern kommen nach Hause, nun hast du Zeit für dich selbst.
Du isst mit der Familie zu Abend und bringst die Kleinen ins Bett.
Du kannst einen Sprachkurs besuchen und/oder dich mit Freund*innen und Bekannten treffen.

Welche Rechte und Pflichten haben Au Pairs?

Deine Rechte und Pflichten als Au Pair gehen im Detail je nach Zielland auseinander. Manche Länder haben sehr konkrete rechtliche Vorgaben, so beispielsweise die USA. Bei wieder anderen liegt vieles im Ermessensbereich der jeweiligen Gastfamilien.

Selbstverständlich dreht sich für dich als Au Pair alles um das physische wie seelische Wohl der Gastfamilienkinder – sie stehen immer an erster Stelle. Aufgaben, die nur ihren Eltern dienen oder sich rein auf den Familienhaushalt beziehen (z.B. Rasen mähen, Großputz, ein Abendessen für die gesamte Familie kochen etc.) gehören nicht dazu. Kleinere Hausarbeiten im Sinne der Kinder, wie ihr Zimmer aufzuräumen, ihnen ein Frühstück oder Abendbrot zubereiten, liegen jedoch in deinem Aufgabenbereich.

Von deiner Gastfamilie erhältst du im Gegenzug Kost, Logis sowie eine tägliche Verpflegung. In den meisten Ländern ist es üblich, dass dir ein Einzelzimmer direkt bei deiner Gastfamilie gestellt wird. Auf diese Weise hast du einen engen Familienanschluss, aber auch genügend Privatsphäre. Für deine Leistungen erhältst du ein wöchentliches oder monatliches Taschengeld. In manchen Ländern existiert ein gesetzlich vorgeschriebener Betrag, in anderen legt die Gastfamilie die Höhe des Taschengelds fest.

Im Schnitt wird deine Arbeit als Au Pair fünf bis acht Stunden pro Tag und circa 25 bis 45 Stunden pro Woche umfassen. Hinzu kommen etwa zwei Abende in der Woche, an denen du babysittest. Die konkreten Rahmenbedingungen unterscheiden sich je nach Gastland und -familie.

Unterschiedlich ist auch der Umfang an freien Tagen in der Woche bzw. jährlichen Urlaubstagen. Im Schnitt hast du in der Woche mindestens einen Tag frei. In der Regel ist das am Wochenende. Bei einem zwölfmonatigen Aufenthalt erhältst du circa zwei zusammenhängende Wochen (häufig bezahlten) Urlaub. In den Vereinigten Staaten steht dir außerdem ein freier dreizehnter Monat zu, den du dazu nutzen kannst, das Land zu bereisen.
Als Au Pair hast du außerdem ein Anrecht auf den Besuch eines Sprachkurses vor Ort. In einigen Ländern, wie den USA, ist die Gastfamilie sogar dazu verpflichtet, sich an einer Weiterbildungsmaßnahme für dich in einem gewissen finanziellen Maße zu beteiligen.

Kann man sich selbst eine Au Pair Stelle suchen?

Wenn du es dir zutraust und über ausreichend Zeit verfügst, kannst du dich eigenständig auf die Suche nach einer passenden Au Pair Stelle machen. Wie so oft, ist das Internet hier eine erste und wichtige Anlaufstelle: Onlineportale bieten Au Pairs und Gastfamilien eine Plattform, um sich vorzustellen und auszutauschen.
Du kannst außerdem eine Bildungsmesse besuchen, um dich zu informieren. So z.B. die Jugendbildungsmesse JUBi, IMPULS, Expolingua u.ä. Dort triffst du auf kompetente Fachleute verschiedener Au Pair Organisationen, die dich kostenfrei beraten.

Hilfreich ist es auch, ehemalige Au Pairs, die ihre Reise selbst organisiert haben, zu befragen. Vielleicht war ein*e Bekannte*r vor dir schon bei einer Gastfamilie in deinem „Traumland“ und war dort sehr zufrieden? Dann könntest du vielleicht sein*e/ihr*e Nachfolger*in werden.

Als Selbstorganisierer*in hast du völlig freie Wahlmöglichkeit bezüglich der Zielregion und des Zielortes. Anders als bei einer Vermittlung bist du nicht von dem aktuellen Angebot der Agentur abhängig. Ein weiterer Vorteil ist es, dass du Anmelde- und Servicegebühren sparst.

Nachteilig kann es jedoch sein, auf die Leistungs- und Servicepakete zu verzichten, die dir eine Vermittlungsagentur zur Verfügung stellen würde. Falls Probleme auftreten, fehlt dir eine kompetente Ansprechperson und du bist ganz auf dich allein gestellt. In ein Au Pair Netzwerk bist du außerdem nicht eingegliedert. Und was die maximale Wochenstundenzahl und das Taschengeld betrifft, musst du mit deiner Gastfamilie verhandeln. Eine Agentur gibt hier normalerweise klare Regelungen vor.

Zudem trägst du bei der Auswahl deiner Gastfamilie ein höheres „Risiko“. Bei einer Eigenorganisation sind die Möglichkeiten eingeschränkt, die Gastfamilie bei auftretenden Problemen zu wechseln. Du müsstest in diesem Fall abermals selbst recherchieren. Die Gastfamilien und die weiteren Aspekte seriöser Vermittlungsagenturen werden hingegen regelmäßig geprüft.

Du solltest darauf bestehen, so viele Informationen wie möglich über deine Gastfamilie und ihre Wohnsituation in Erfahrung zu bringen. Du solltest dir z.B. Bilder vom Haus oder der Wohnung sowie von deinem Zimmer zu schicken lassen. Zudem solltest du auf detaillierte Beschreibungen der Distanzen zur nächsten, größeren Stadt und zur Sprachschule bestehen.

Wie kann eine Agentur helfen, eine Au Pair Stelle zu finden?

Falls dir eine eigenständige Organisation zu arbeits- und zeitaufwändig ist oder aus anderen Gründen nicht in Betracht kommt, so hast du zahlreiche Auswahlmöglichkeiten unter Vermittlungsagenturen. Allein in Deutschland sind über 500 Vermittlungsagenturen ansässig. In manchen Ländern ist die Inanspruchnahme einer Vermittlungsagentur sogar obligatorisch: in die USA darfst du beispielsweise nur über eine staatlich anerkannte Agentur einreisen.

Eine professionelle Au Pair Agentur kann für dich die komplette Organisation deines Aufenthaltes übernehmen. Ob sie seriös ist oder nicht, kannst du auf verschiedene Weise in Erfahrung bringen. Zunächst sollte sie Mitglied bei einer übergeordneten Organisation sein, die regelmäßig die Qualität der Angebote prüft. Das kann z.B. die „International Au Pair Association“ (IAPA), die „Au-Pair Society e. V.“ oder die „Gütegemeinschaft Au Pair“ sein. Solche Qualitätsmerkmale zeigen sowohl dir als Au Pair wie auch den potentiellen Gastfamilieneltern, dass bestimmte Qualitätsstandards gewahrt werden. Im Idealfall besitzt die Agentur jahrelange Erfahrungswerte mit der Vermittlung von Au Pairs und in der Kooperation mit internationalen Organisationen.

Du kannst das kostenpflichtige Angebot der Agentur auf seine Qualität und Zuschnitt überprüfen: Inwieweit werden deine regionalen Präferenzen und Platzierungswünsche berücksichtigt? Gehören Serviceleistungen, wie z.B. ein 24-Stunden-Notrufservice, ein persönlicher Ansprechpartner oder ein begleitender Sprachkurs vor Ort dazu? Hast du die Option, die Gastfamilie zu tauschen? Gehören Vor- und Nachbereitungstreffen sowie gemeinsame Freizeitaktivitäten mit anderen Au Pairs zum Angebot? Die Agentur sollte dich außerdem bei der Suche nach einem passenden Flug und einem Versicherungsschutz beraten. Viele Agenturen kooperieren mit Versicherungsträgern, die spezielle Angebote für Au Pairs haben.

Die Vermittlung läuft in der Regel so ab, dass die nationale Vermittlungsagentur zunächst deine Bewerbungsunterlagen prüft und sich dann mit dir in Kontakt setzt. Danach wird sie eine Partnerorganisation im Ausland kontaktieren, die wiederum deine Bewerbungsunterlagen potentiellen Gastfamilien vorlegt. Sobald hier ein Interesse besteht, werden dir die weiteren Bewerbungsformulare und die Kontaktdaten der Familie zugesandt.

Wie verfasst man ein Bewerbungsschreiben für eine Au Pair Stelle?

Da du in den seltensten Fällen die Möglichkeit hast, potentielle Gastfamilien im Vorfeld kennen zu lernen, liegt das „Schicksal“ deiner Bewerbung ganz bei den schriftlichen Bewerbungsunterlagen. Es geht darum, ein möglichst vollständiges und überzeugendes Bild von deiner Persönlichkeit und deinen Kompetenzen zu vermitteln. In deine Bewerbung solltest du außerdem einen persönlichen Stil einfließen lassen, sodass sich die Gasteltern ein besseres Bild von deiner Persönlichkeit machen können.

Deine Bewerbung umfasst einen tabellarischen Lebenslauf, ein persönliches Anschreiben sowie ein Motivationsschreiben. Manche Agenturen wünschen sich außerdem einen handschriftlich abgefassten Brief an die Gastfamilie. In ihm kannst du auf deine Biographie eingehen und von Erfahrungen in der Kinderbetreuung, Hobbies und Besonderheiten (wie Allergien o.ä.) berichten. Bei einer Au Pair Agentur füllst du außerdem ein Bewerbungsformular aus.

Ebenfalls beizufügen sind sämtliche Schul- und Ausbildungszeugnisse sowie Referenzen über vorherige Babysitter-Jobs und Kinderbetreuungen. Teilweise werden auch Gesundheits- und Führungszeugnisse erwartet. Die amtlichen Beglaubigungen sollten nicht älter als drei Monate sein. Das Bewerbungsschreiben solltest du in der jeweiligen Landessprache bzw. auf Englisch verfassen. Am besten lässt du es von einem Muttersprachler gegenlesen.

Sehr hilfreich kann es sein, nicht nur in einem schriftlichen oder telefonischen Kontakt mit der Gastfamilie zu stehen, sondern z.B. auch mit ihr zu skypen. So kannst du dir ein gutes Bild von den Leuten machen – und sie von dir.

Wie kann man einen Au Pair Aufenthalt finanzieren?

Auf eine finanzielle Förderung vom Staat kannst du als Au Pair leider nicht hoffen, da es sich hier per Definition nicht um einen Bildungsaufenthalt handelt. Auch von privater Seite aus sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Manche Agenturen schreiben allerdings Teilstipendien für Au Pairs aus.

Durch dein wöchentliches oder monatliches Taschengeld sowie die freie Kost und Logis kannst du den Aufenthalt dennoch auf recht unkomplizierte Weise (teil-)finanzieren. Die Kosten für die An- und Abreise musst selbst tragen. Die für die Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung anfallenden Kosten übernimmt hingegen eventuell deine Gastfamilie.

Da ein Au Pair Aufenthalt keine Berufsausbildung ist, hast du zunächst keinen Anspruch auf Kindergeld. Dennoch kannst du deinen Kindergeldanspruch bewahren, wenn du nachweislich vor Ort einen mindestens zehnwöchigen, theoretisch-systematischen Sprachkurs besuchst.

Du kannst einen privaten Förderkreis ins Leben rufen. D.h. du informierst deine Familie, Freunde, Bekannte und deinen Verein über dein Vorhaben und bittest sie um eine kleine monatliche Spende oder eine einmalige Gabe. Im Gegenzug kannst du eine Abschieds-Party veranstalten und sie über einen Blog oder durch regelmäßige Postkarten über deinen Au Pair Aufenthalt informieren.

Wie bereitet man sich auf einen Au Pair Aufenthalt vor?

Die Vorbereitung eines Au Pair Aufenthaltes ist mit einigem organisatorischen Aufwand verbunden. Je nachdem, ob du dich für einen selbstständig organisierten Au Pair Aufenthalt entscheidest oder das Unterfangen mit Hilfe einer Vermittlungsagentur angehst, unterscheidet sich die Art der Vorbereitung selbstverständlich.

Beiden Varianten gemeinsam ist es allerdings, dass du dich gründlich über die landesspezifischen Voraussetzungen für Au Pairs informieren musst. Beispielsweise über die Altersgrenzen, die Sprachanforderungen, den Mindestschulabschluss, die Mindeststundenzahlen in der Kinderbetreuung etc.

Bei der Selbstorganisation folgt die Recherche nach einer geeigneten Gastfamilie, z.B. über Au Pair Portale, Ausschreibungen, private Kontakte etc. Oder du musst eine seriöse und passende Au Pair Agentur finden und dich bei ihr bewerben. Die folgenden Schritte sind in etwa identisch:

– Etwa ein halbes Jahr vor der geplanten Reise solltest du dich darum kümmern, deine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Das geht beispielsweise mit Hilfe eines Sprachkurses, originalsprachiger Hörbücher, Filme oder Bücher oder eines Tandem-Partners.
– Informiere dich über Sitten und Gebräuche in deinem Au Pair-Land.
– Sobald du die Zusage deiner Gastfamilie hast, solltest du die Flüge buchen, um Geld zu sparen. Falls du mit einer Vermittlung zusammenarbeitest, wird sie dir dabei helfen.
– Beantrage (mit Hilfe der Agentur) das Visum.
– Überprüfe deinen Personalausweis und Reisepass auf ihre Gültigkeit und beantrage sie gegebenenfalls neu.
– Kümmere dich (mit Hilfe der Agentur) um einen passenden Kranken-, Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz. Bei Auslandsaufenthalten innerhalb der EU plus der Schweiz, Island und Norwegen gilt die europäische Krankenversicherungskarte EHIC, die jedoch keine Auslandsreisekrankenversicherung ersetzt.
– Für Au Pairs ist ein Führerschein fast immer obligatorisch. Eventuell musst du einen internationalen Führerschein besitzen, er kostet circa 15 Euro. Innerhalb der EU ist das nicht nötig.
– Beantrage eine Kreditkarte.
– Falls du eine eigene Wohnung hast, dann kümmere dich bei einem mehrmonatigen Au Pair Aufenthalt darum, dass du während deiner Abwesenheit Geld sparen kannst. Entweder kannst du die Wohnung kündigen oder zwischenvermieten.
– Zudem solltest du einen Nachsendeauftrag einrichten bzw. eine vertrauenswürdige Person damit beauftragen, dir wichtige Post zuzusenden.
– Reduziere laufende Kosten, indem du dein Auto abmeldest, Abos und Verträge (wie Fitnessstudio, Zeitschriften oder den Handy-Vertrag) kündigst bzw. aussetzt.
– Lass dich circa vier Wochen vor der Reise nochmal (zahn-)ärztlich durchchecken, impfen und dir eventuell benötigte Medikamente in einer ausreichenden Menge verschreiben.
– Erstelle eine persönliche Packliste für dein Auslandspraktikum.

Was sollte man für einen Au Pair Aufenthalt einpacken?

Nichts ist ärgerlicher, als kurz nach der Anreise festzustellen, dass wichtige Dinge vergessen wurden, für die so schnell kein Ersatz aufzutreiben ist. Daher solltest du dir frühzeitig Gedanken über deine Packliste machen. Eine goldene Regel besagt, dass du für einen längeren Auslandsaufenthalt nicht mehr als für einen zweiwöchigen Urlaub einpacken solltest. Circa 23 kg plus Handgepäck sind das bei einer Flugreise zulässig. Ein gute Investition sind Space Bags, also Vakuumsäcke, aus denen die Luft abgesaugt wird, sodass platzsparende und leichte Beutel entstehen. In jedem Fall gehören Gastgeschenke in dein Gepäck: etwas für jedes Gastfamilienkind sowie für die Gasteltern.

Dokumente
– Alle wichtigen Dokumente solltest du auf einem USB-Stick, auf einer externen Festplatte oder per Online-Backup sichern.
– Adresse und Telefonnummer der Gastfamilie
– Dein Au Pair Vertrag
– Personalausweis und Reisepass (gültig für die Aufenthaltsdauer plus etwa ein halbes Jahr).
– Wenn nötig, ein Visum bzw. einen Ausdruck der Visums- und Zahlungsbestätigung.
– Flug- und Bahntickets
– Versicherungsunterlagen und Auslandskrankenversicherungskarte
– Deutscher bzw. internationaler Führerschein
– Impfpass, evtl. Allergiepass und Gesundheitszeugnis
– Wichtige Telefonnummern und Adressen, wie Ansprechpartner bei der Vermittlungsagentur oder Versicherung.

Finanzen
– Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel, z.B. über einen Kontoauszug oder ein Rückflugticket.
– Ausreichend Bargeld
– Kreditkarte

Technisches
– Handy oder Smartphone mit lockfreier SIM für Prepaid und ein Ladegerät
– USB-Stick oder externe Festplatte
– Digitalkamera mit Speicherkarte, Akku, USB-Kabel, Kartenleser, Ladegerät und Kameratasche
– Steckdosenadapter

Ratgeber und Orientierung
– Stadtpläne, Umgebungskarten
– Reiseführer (teilweise als PDF verfügbar)
– Reisewörterbuch

Bekleidung
Natürlich fällt die Kleiderwahl ziel- und jahreszeitenabhängig aus. Falls du planst, über ein halbes Jahr zu bleiben, dann musst du in vielen Teilen der Erde für sämtliche klimatischen Verhältnisse gerüstet sein.

– Regen- bzw. Windjacke, evtl. Übergangs- und Wintermantel
– Oberbekleidung: Tops und T-Shirts, Sweatshirts, mehrere langärmlige Hemden oder Blusen, Pullover oder Strickjacken
– Lange Hosen (Jeans und eine elegante Hose), evtl. ein eleganter Rock
– Evtl. kurze Hosen oder Röcke/ Kleider
– Schlafsachen und Unterbekleidung
– 1 Paar elegante Schuhe, 1 Paar gute Sneakers oder Laufschuhe, 1 Paar Sandalen oder Flip-Flops
– Evtl. Sport- und Schwimmkleidung
– Evtl. Kappe, Sonnenbrille
– Evtl. Mütze, Handschuhe und Schal

Körperpflege etc.
– Zahnpasta, Zahnbürste
– Rasierschaum, Rasierer
– Deo, Parfüm
– Duschgel, Shampoo, Haarprodukte
– Haut- und Handcreme, evtl. Sonnenmilch und After-Sun-Lotion
– aufhängbarer Kulturbeutel
– Kamm, Bürste, evtl. Haargummi und -spangen
– Nagelfeile, -schere und Pinzette
– Evtl. Make-up
– Evtl. Brille, Ersatzbrille, Kontaktlinsen, Pflegemittel und Behälter

Reiseapotheke
– Evtl. verschreibungspflichtige Medikamente
– Evtl. Tampons/ Binden
– Schmerztabletten und Entzündungshemmer, Wund- und Heilsalbe
– Mittel gegen Durchfall (z.B. Kohletabletten)
– Evtl. Antihystaminika, Nasenspray, Augentropfen
– Evtl. Malariaprophylaxe, Mückenspray, Salbe gegen Mückenstiche, evtl. Moskitonetz
– Aufblasbares Nackenkissen, Schlafbrille, Ohrenstöpsel (gegen lästiges Schnarchen)

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