Freiwilligenarbeit in Thailand beim Elefantenprojekt in Umphang

Bei meinem zweimonatigen Freiwilligenaufenthalt in Thailand habe ich für eine Woche am Elefantenprojekt in Umphang teilgenommen. Ich war mit der Organisation Multikultur in Thailand und bin sehr zufrieden, was Beratung und Vermittlung angeht.

Das Projekt trägt den Namen „elephant adventure“ und wird dem, durch die zahlreichen Angebote, auch gerecht. Aber zunächst zum Projekt: wir sind Sonntagnacht mit einem Bus von Singburi bis nach Mae Sot gefahren und wurden dort von dem Projektkoordinator und Mitarbeiter des „Umphang House“, wo wir gewohnt haben, abgeholt. Nach einer ca. 4 stündigen Fahrt, die von vielen Freiwilligen vorher als der absolute Horror beschrieben wurde, konnten wir unser Zimmer beziehen und uns erstmal ausruhen. So schlimm war die Fahrt übrigens auch nicht, eben sehr kurvig.

Die Zimmer waren schön und schlicht. Über jedem Bett befindet sich ein Moskitonetz und jedes Zimmer hat sein eigenes Bad. Allerdings hat die Toilette keine Spülung. Nachdem wir uns einigermaßen eingerichtet hatten, haben wir die Elefanten schon mal kennen gelernt. Da wir nur zu dritt im Projekt waren, gab es auch nur 3 Elefanten dort, unter anderem einen Babyelefanten.

Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück zu einer Bananenplantage gefahren, um dort Futter für die Elefanten zu besorgen. Wir mussten die Bananenbäume fällen, die Blätter abtrennen und die äußere Schale der Stämme abschneiden und in den Pickup laden. Anschließend sind wir zu den Elefanten gefahren und haben die Stämme zerkleinert. Dabei ist man ganz schön ins Schwitzen gekommen. Als wir damit fertig waren, konnten wir die Elefanten füttern. Danach haben wir erstmal Mittagessen bekommen und durften anschließend auf den Elefanten reiten und sie im nahegelegenen Fluss waschen. Es war einfach toll, den Elefanten so nah zu sein.

Am Nachmittag sind wir zu einem kleinen Wasserfall gefahren, in dem man auch hätte baden können. Da wir aber vom Regenschauer am Mittag schon nass und (für thailändische Verhältnisse) durchgefroren waren, haben wir das Angebot nicht wahrgenommen. Am nächsten Tag stand vormittags das gleiche Programm an, wobei man dazu sagen sollte, dass wir gefühlt nie mehr als 1 ½ – 2 Stunden gearbeitet haben. Nachmittags sind wir in das Dorf eines Bergvolkes gefahren und haben uns angeschaut, wie die Leute dort leben. Das war wirklich spannend, weil wir zuschauen durften, wie die Menschen Kleidung gewebt haben und Whiskey gebrannt haben.

Donnerstag stand eigentlich eine Trekking-Tour zum Berggipfel auf dem Programm, die wir aber aufgrund des regnerischen Wetters ein bisschen abgeändert haben. Wir sind mit dem Auto relativ weit gefahren und den Rest zu Fuß gelaufen. Wunderschön so hoch über den Wolken! Am Freitag haben wir gar nichts mehr mit den Elefanten gemacht sondern waren stattdessen auf einer Rafting-Tour. Zunächst sind wir knapp 2 ½ Stunden im Gummiboot zu einer heißen Quelle gefahren und konnten dort die Wärme des Wassers genießen. Unser Ziel war der Thi Lo Su Wasserfall, den wir dann nach weiteren 45 Minuten Autofahrt und einem halbstündigen Fußmarsch erreicht haben. Um einen noch spektakuläreren Blick auf den Wasserfall zu erlangen, sind wir an den Seiten des Wasserfalls hochgeklettert. Das war im Nachhinein betrachtet nicht ungefährlich, der Anblick war aber so atemberaubend, dass sich der beschwerliche Weg definitiv gelohnt hat. Zwar haben wir weder bei tierärztlichen Untersuchungen assistiert, noch die Elefanten vom Projektort zum Schlafplatz getrieben, wie es im Programm steht, aber mir hat trotzdem nichts gefehlt.

Insgesamt war die Woche in Umphang dank der netten Menschen und der tollen Erfahrung, den Elefanten so nah zu sein, eine meiner besten Wochen in Thailand.

Verfasst von Jana Stets

Auslandslust.de