Bewerbungstipps für Neuseeland

Da Neuseeland am anderen Ende der Welt liegt, kann man nicht davon ausgehen, dass ein Bewerber, der sich aus Deutschland um eine Stelle in Neuseeland bewirbt, direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Die Reisekosten wären einfach zu hoch. Im Grunde hat man in Neuseeland nur eine Chance, einen Job zu bekommen, wenn man sich bereits vor Ort befindet. Es empfiehlt sich daher, einen Urlaubsaufenthalt in Neuseeland mit der Arbeitssuche zu verbinden.

In Neuseeland spielen persönliche Kontakte bei der Arbeitssuche eine noch größere Rolle als in Deutschland. Am aussichtsreichsten ist die Stellensuche, wenn man die lokalen Gegebenheiten und Menschen kennt. Es ist selbstverständlich, dass die Bewerbung in einem exzellenten Englisch verfasst sein sollte.

Was zu den Bewerbungsunterlagen gehört

Die Bewerbungen sind in Neuseeland nicht so aufwendig wie in Deutschland. Im Grunde bestehen sie lediglich aus einem Anschreiben („cover letter“) und einem Lebenslauf („resume“). Zeugnisse und andere Dokumente sollten nur auf Anfrage nachgereicht werden.

Das Anschreiben

Das Anschreiben sollte ansprechend formuliert sein und das Interesse des möglichen Arbeitgebers an der eigenen Person wecken, damit er sich auch den Lebenslauf anschaut. Im Anschreiben sollte man nicht einfach Punkte aus dem Lebenslauf wiedergeben, sondern konkret auf die Stellenausschreibung und auf die erwarteten Anforderungen des Arbeitgebers eingehen. Der Bewerber sollte in seinem Anschreiben realistisch bleiben und nicht Dinge versprechen, die er nicht wahr machen kann. Gleichzeitig muss er versuchen, den möglichen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass er genau die richtige Person für die angebotene Stelle ist.

Hier noch ein paar Tipps für das Anschreiben:

  • Das Anschreiben beginnt mit dem eigenen Namen und den Kontaktdaten
  • Es folgen Name des Ansprechpartners, Adresse des Arbeitgebers und schließlich das Datum
  • Eine Betreffzeile ist in Neuseeland unüblich
  • Das Anschreiben sollte möglichst direkt an eine Person gerichtet sein
  • Das Anschreiben sollte eine Seite nicht überschreiten

Aufbau des Anschreibens:

  1. Wie man auf das Stellenangebot aufmerksam geworden ist und warum man sich bewerben möchte.
  2. Welche Qualifikationen, Berufserfahrungen man mitbringt, die für die angebotene Stelle relevant sind, und warum man die richtige Person für die Stelle ist.
  3. Zum Ausdruck bringen, dass man sich persönlich vorstellen möchte und noch einmal telefonisch Kontakt aufnimmt, um sich nach dem Status der Bewerbung zu erkundigen.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf wird in anti-chronologischer Reihenfolge verfasst. Dies bedeutet, das die zuletzt ausgeführte Tätigkeit oder abgeschlossene Ausbildung zuerst genannt wird. Lichtbilder sind, ähnlich den USA und Kanada, auch in Neuseeland unüblich, da sie nach den dortigen Vorstellungen gegen das Gleichheitsprinzip verstoßen. Desweiteren sollte man eine für Neuseeland übliche äquivalente Übersetzung der eigenen Berufsbezeichnung finden, damit der mögliche Arbeitgeber die eigenen Qualifikationen nachvollziehen kann.

Aufbau des Lebenslaufs:

  • Persönliche Angaben/Kontakdaten
  • Ausbildung
  • Berufserfahrung, mit Name und Adresse des Arbeitgebers sowie Nennung des eigenen Aufgabenbereichs
  • Praktika
  • Weitere Kenntnisse, wie EDV-Kenntnisse, Fremdsprachenkenntnisse etc.
  • Weitere Angaben: z.B. Stipendien, Veröffentlichungen, ehrenamtliche Tätigkeiten
  • Angaben von Referenzen, Name Adresse, Telefonnummer/E-Mail
  • Der Lebenslauf sollte nicht länger als eine Seite sein

Wichtig: Am Ende des Lebenslaufs sollte der Bewerber erwähnen, ob er bereits in Besitz einer Arbeitserlaubnis für Neuseeland ist.

Mehr Informationen zu Bewerbungen in Neuseeland findet man zum Beispiel bei „migration news New Zealand“.

Anerkennung von deutschen Abschlüssen

Die Anerkennung von deutschen Abschlüssen in Neuseeland fällt in die Zuständigkeit der New Zealand Qualifications Authority (NZQA). Die Anerkennung von ausländischen Schulabschlüssen ist eigentlich kein Problem. Manche Berufsgruppen müssen in Neuseeland allerdings Prüfungen absolvieren, um eine Lizenz zu erhalten, mit der sie ihren Beruf auch in Neuseeland ausüben können. Dies gilt zum Beispiel für Ärzte, Architekten, Ingenieure oder Krankenpfleger. Auch hierzu kann man sich bei der NZQA informieren. Wenn man deutsche Zeugnisse oder Diplome von der NZQA anerkennen lassen möchte, sollte man sie von einem in Neuseeland akkreditierten Übersetzungsbüro übersetzen lassen.

Das Vorstellungsgespräch

Der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs in Neuseeland ist mit Deutschland vergleichbar. Pünktliches Erscheinen, gepflegte Kleidung und ein sicheres Auftreten sind schon mal die Voraussetzung für ein gelungenes Vorstellungsgespräch. Zur Begrüßung schüttelt man sich die Hand und beginnt das Gespräch mit ein wenig „Small Talk“. Dann geht das Gespräch schnell zu dem eigentlichen Thema über. In Neuseeland ist es üblich, Zeugnisse oder Diplome in englischer Übersetzung zum Vorstellungsgespräch mitzubringen.

Im Unterschied zu Deutschland ist es in Neuseeland gängige Praxis, nach dem Vorstellungsgespräch einen sogenannten „Nachfassbrief“ zu verschicken. Diesen Brief sendet der Bewerber per Post oder E-Mail innerhalb eines Tages nach dem Vorstellungsgespräch an den möglichen Arbeitgeber. Man bedankt sich für das Gespräch und bestätigt noch einmal, dass man auch weiterhin an der Arbeitsstelle interessiert ist. Der Nachfassbrief bietet auch den Raum noch einmal auf Berufserfahrungen oder Qualifikationen einzugehen, welche man im Gespräch nicht erwähnen konnte, die aber für die Arbeitsstelle relevant sein könnten.

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