Bewerbungstipps für Spanien

Viele freie Stellen werden in Spanien nicht ausgeschrieben, sondern über persönliche Kontakte vergeben. Um sich in Spanien erfolgreich zu bewerben, ist es demnach wichtig, Menschen zu kennen. Wenn man keine persönlichen Kontakte in Spanien hat, sollte man nicht nur eine Bewerbung versenden, sondern auch telefonisch Kontakt zu dem Unternehmen halten. Es kann auch helfen, nach Spanien zu fahren und sich persönlich bei Unternehmen vorzustellen. Wie heutzutage in vielen Ländern üblich, besteht die Bewerbung in Spanien zumeist nur aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf. Die Bewerbungsunterlagen werden in der Regel nicht zurückgeschickt. Die Bewerbung sollte natürlich in Spanisch verfasst sein, es sei denn in der Stellenausschreibung wird eine andere Sprache verlangt.

Was zu den Bewerbungsunterlagen gehört

Welche Dokumente in Spanien zu den Bewerbungsunterlagen gehören, ist nicht klar definiert. Sie beinhalten auf jeden Fall ein Anschreiben („carta de candidatura“, „carta de presentación“ oder carta de Solicitud“) und einen Lebenslauf („curriculum vitae“ oder „Hoja de vida“). Daneben ist noch die Angabe von Referenzen in Spanien sehr wichtig. Ob ein Lichtbild verlangt wird, sollte man beim Unternehmen erfragen. Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse sind nur auf Anfrage einzureichen. Diese sollten dann allerdings in beglaubigter Übersetzung vorliegen.

Das Anschreiben

Anders als in vielen anderen Ländern steht in Spanien die Absenderadresse nicht am Briefkopf des Anschreibens, sondern wird am Ende, nach der Grußformel aber vor der Unterschrift, platziert. Ansonsten ist das Anschreiben so ähnlich aufgebaut wie in Deutschland. Das Anschreiben ist üblicherweise nur eine Seite lang.

Aufbau des Anschreibens:

– Kontaktdaten des Unternehmens
– Datum
– den Ansprechpartner direkt ansprechen
– Text
-Grußformel
– eigene Kontaktdaten
– Unterschrift

Aufbau des Textes:

– Wie man auf die Stelle aufmerksam geworden ist, und warum man sich bewirbt. Hier sollte man natürlich auch angeben, warum man unbedingt in Spanien arbeiten möchte.
– Qualifikationen und Kenntnisse, die man für die angebotene Stelle mitbringt.
– Im Anschreiben dürfen auch Referenzen/Kontakte genannt werden, die für die Stelle relevant sein könnten.
– Den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch äußern.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf ist in Spanien viel detaillierter als in anderen Ländern. In Spanien sollten, zum Beispiel im Gegensatz zum anglo-amerikanischen Raum, auch erweiterte persönliche Angaben gemacht werden, wie zum Familienstand, dem Alter etc. Es ist auch üblich, den Geburtsort und die Personalausweisnummer anzugeben. Dabei ist darauf zu achten, dass der Lebenslauf sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Berufserfahrung keine Lücken aufweist. Anstatt eines tabellarischen Lebenslaufs wird in Spanien häufig auch eine Zusammenfassung verlangt. Hier legt der Bewerber dar, wie er sich seine zukünftige berufliche Laufbahn vorstellt und wieviel Verantwortung er übernehmen möchte. Danach folgt eine ausformulierte Übersicht über die bisherigen beruflichen Erfahrungen. Hier sollte man so detailliert wie möglich auf die ausgeführten Tätigkeiten eingehen und den zeitlichen Rahmen der Beschäftigungen nur nebenbei einfließen lassen. Der Lebenslauf hat eine Länge von ein bis zwei Seiten.

Aufbau des Lebenslaufs:

– persönliche Angaben
– ein bis zwei Sätze zum Berufsziel angeben
– Ausbildung
– Berufserfahrung
– sonstige Kenntnisse
– sonstige Tätigkeiten
– Referenzen

Wer sich nicht sicher ist, wie der Lebenslauf auszusehen hat, kann auch einen Europass-Lebenslauf erstellen. Die Richtlinien für den innereuropäischen Lebenslauf wurden vom Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) aufgestellt und können auf der Website der Organisation abgerufen werden.

Anerkennung von deutschen Abschlüssen

Innerhalb der Europäischen Union gibt es Richtlinien bezüglich der europaweiten Anerkennung von Berufsausbildungen und Studienabschlüssen. Allerdings ist der Abschluss in Spanien bei der Bewerbung nicht das ausschlaggebende Kriterium, ob ein Bewerber angenommen wird oder nicht. Für den möglichen Arbeitgeber sind andere Aspekte wichtiger. Dazu zählen zum Beispiel: die Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und persönliche Kontakte. Wer einen Beruf ausübt, für den eine Lizenz notwendig ist, muss sich die Ausbildung staatlich anerkennen lassen. In Spanien sind verschiedene Behörden für die Anerkennung von Berufsausbildungen und Studienabschlüssen zuständig. Nähere Informationen erhält man beim „Ministerio de Educación, Cultura y Deporte-Homologación de títulos extranjeros de educación superior a Títulos Universitarios y Grados Académicos Españoles“.

Das Vorstellungsgespräch

In Spanien ist es üblich, einen neuen Angestellten relativ zeitnah einzustellen. Es kann also sein, dass das Unternehmen, bei dem man sich beworben hat, den Bewerber schneller als in Deutschland kontaktiert und ihn zu einem Vorstellungsgespräch einlädt. Zum Vorstellungsgespräch in Spanien sollte man sich eher zu schick als zu leger kleiden. Gerne darf man der Kleidung allerdings eine modische Note geben. Höflichkeit und Zurückhaltung sind wichtige Tugenden in Spanien, die man im Vorstellungsgespräch berücksichtigen sollte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich den Anschein der Schüchternheit geben sollte. Eine direkte und bestimmte Art des Auftretens kommt in Spanien gut an. Zumeist beginnt das Gespräch mit ein wenig Smalltalk. Darauf sollte sich der Bewerber auf jeden Fall einlassen. Zeigt das Unternehmen nach dem Vorstellungsgespräch weiterhin Interesse am Bewerber, so muss dieser damit rechnen, dass er sich Einstellungstests oder psychologischen Interviews unterziehen muss. Die Zu- oder Absage erhält man danach allerdings auch relativ schnell. Viele Unternehmen verlangen vom Bewerber zudem ein medizinisches Gutachten, bevor sie ihn einstellen.

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